Unsere Kirchen
Die Entstehung der Gittelder Kirchen
Die Entstehung der beiden alten Gittelder Kirchen dürfte der Durchbruchinnovation zur wirtschaftlichen Silberverhüttung im 10. Jahrhundert zu verdanken sein.
Die Johanneskirche, die ältere der beiden Kirchen, geht auf die Kapelle des sogenannten Kaiserhofs zurück, der durch die Liudolfinger als Befestigungsanlage um 850 n.Chr. angelegt wurde. Von der ursprünglichen Anlage förderten Ausgrabungen des Braunschweigischen Landesmuseums im Jahr1953 nördlich und unterhalb der Johanneskirche 90cm dicke Trockenmauern in typisch karolingischer Bauweise zutage, die durch Keramikfunde bis ins 9. Jahrhundert datiert werden konnten. Die Kirche gehörte damals zum Erzbistum Mainz.
953 überträgt Otto I., der aus der Familie der Liudolfinger stammte, den eingetauschten Besitz seines Getreuen Billings unter anderem in Gittelde an das Moritzkloster in Magdeburg, aus dem 968 das Erzbistum Magdeburg hervorging. Mit dieser Übertragung wird Otto der Große beabsichtigt zu haben, vor Ort Innovationen bei der Silbergewinnung in Badenhausen durch den hochgebildeten Klerus entwickeln zu lassen. Dieses Vorhaben dürfte gelungen sein, denn schon im Jahr 965 errichtete Otto I., genannt „der Große“, in Gittelde einen Markt mit Münzstätte und übertrug die Erträge ebenfalls dem Moritzkloster in Magdeburg. Zum Zeichen ihrer Präsenz und zur Aufwertung dieses Standorts errichteten die Mönche spätestens jetzt eine Kirche und weihten sie ihrem Klosterheiligen Mauritius. 2015 beging die Kirchengemeinde Gittelde das 1050jährige Jubiläum der Mauritiuskirche mit einem Gemeindefest.